Wissensträgerkarte


📌 Allgemeine Hinweise:

Die Wissensträgerkarte ist ein Werkzeug im Wissensmanagement, das verwendet wird, um das Wissen von einzelnen Personen, auch als Wissensträger bezeichnet, innerhalb einer Organisation zu erfassen und zu visualisieren. Sie stellt dar, welches Wissen eine bestimmte Person besitzt, wie dieses Wissen genutzt werden kann und in welchem Kontext es relevant ist. Wissensträgerkarten ermöglichen es, das Wissen zu lokalisieren und bei Bedarf zugänglich zu machen.


🎯 Bestimmungsgemäße Verwendung:

Die Wissensträgerkarte wird verwendet, um spezifisches Wissen einer Person oder Gruppe innerhalb einer Organisation zu dokumentieren und zugänglich zu machen. Sie hilft dabei, den Zugang zu Expertenwissen zu verbessern und den Austausch von Informationen zu fördern. Die Karte wird genutzt, um Wissensträger zu identifizieren, ihre Fachgebiete zu beschreiben und mögliche Verbindungen zu anderen Wissensträgern oder Projekten aufzuzeigen.


ℹ️ Hintergrundinformationen zu dem Werkzeug:

Eine Wissensträgerkarte ist eine spezielle Form der Wissenslandkarte. Die Idee der Wissensträgerkarte basiert auf dem Konzept, dass Wissen oft nicht nur in Dokumenten oder Datenbanken existiert, sondern auch in den Köpfen der Mitarbeiter. Eine Wissensträgerkarte enthält oft Informationen zu den Erfahrungen, Fähigkeiten, Kenntnissen und Projekten, in denen eine Person tätig war. Sie ist ein Schlüsselwerkzeug für Unternehmen, die eine Wissensmanagementstrategie implementieren möchten, da sie hilft, den Wissensaustausch zu fördern und das kollektive Wissen der Organisation zu sichern. Wissensträgerkarten werden oft in großen oder komplex aufgebauten Unternehmen eingesetzt, wo sich Mitarbeiter nur begrenzt kennen


🔁 Welche Werkzeuge alternativ verwendet werden können:

  • Expertenverzeichnisse (Yellow Pages): Diese Verzeichnisse konzentrieren sich darauf, Experten in bestimmten Fachgebieten zu identifizieren, bieten jedoch weniger Detailinformationen zu den spezifischen Wissensbereichen.
  • Wissensmatrix / Kompetenzmatrix: Gegenüberstellung von Wissensbeständen, Kompetenzen und Fähigkeiten zu Personen, Abteilungen und Teams einer Organisation
  • Wikis: Eine Sammlung von Informationen, die offen für Bearbeitung sind, aber nicht unbedingt die persönlichen Wissensbereiche einzelner Personen abbilden.
  • Datenbanken für Fähigkeiten und Kompetenzen: Diese konzentrieren sich auf Fähigkeiten und Qualifikationen, bieten jedoch nicht die detaillierte, kontextuelle Information, die Wissensträgerkarten bieten.
  • Interne Soziale Netzwerke: In internen Sozialen Netzwerken (z.B. Viva Engage von Microsoft) können Mitarbeitende selbst ihre eigenen Profile erstellen, Kompetenzen und Fähigkeiten hinzufügen und eigenständig aktualisieren

🔧 Welche anderen Werkzeuge unterstützen können:

  • Wissensdatenbanken (z. B. Confluence, MS SharePoint): Dienen dazu, das dokumentierte Wissen zu speichern und zu organisieren, das durch Wissensträgerkarten beschrieben wird.
  • Intranet-Systeme: Können genutzt werden, um Wissensträgerkarten zur Verfügung zu stellen und auf weiterführende Angebote und Materialien hinzuweisen.
  • E-Mailprogramme: Zur einfachen Kontaktaufnahme mit Wissensträgern
  • Projektmanagement-Tools: Helfen dabei, das Wissen von Personen in Projektteams zu organisieren und spezifische Experten für Projekte zu finden.
  • Mentoring-Programme: Wissensträgerkarten können mit Mentoring-Programmen verbunden werden, um den Wissensaustausch zwischen erfahrenen und weniger erfahrenen Mitarbeitern zu fördern.

👥 Benötigte Personen:

  • Wissensmanager / Moderation / Projektleitung: Verantwortlich für die Erstellung und Pflege der Wissensträgerkarten.
  • Wissensträger: Die Mitarbeitenden, deren Wissen auf der Karte dokumentiert wird. Sie müssen bereit sein, ihre Kenntnisse und Erfahrungen zu teilen.
  • IT-Administration: Stellen sicher, dass die Software und die technische Infrastruktur für das Erstellen und Abrufen von Wissensträgerkarten funktionieren.
  • Fachabteilungen: Unterstützen dabei, die relevanten Wissensträger und deren Wissensgebiete zu identifizieren.

⏱️ Dauer:

  • Erstellung der ersten Karten: 1-2 Wochen, abhängig von der Größe des Unternehmens und der Komplexität der Wissensbereiche.
  • Aktualisierung: Wissensträgerkarten sollten regelmäßig aktualisiert werden (z.B. alle 6 Monate), um neue Erfahrungen, Fähigkeiten und Projekte zu erfassen.
  • Nutzung: Unbegrenzt, solange das Wissen aktuell und relevant bleibt.

🗂️ Benötigtes Material:

  • Software oder Plattform: Ein Tool zur Erstellung und Verwaltung der Wissensträgerkarten (z.B. SharePoint, Confluence, spezialisierte Wissensmanagement-Software).
  • Daten zu den Wissensträgern: Informationen zu den Erfahrungen, Fähigkeiten und bisherigen Projekten der Personen.
  • Vorlagen für Wissensträgerkarten: Standardisierte Formate zur Dokumentation der Wissensprofile.

🧩 Gerätebeschreibung / Bauplan:

Die Wissensträgerkarte kann entweder in digitaler Form als Datenbank, Excel-Datei oder auf einer Wissensmanagement-Plattform implementiert werden. Typische Bestandteile einer Wissensträgerkarte sind:

  • Persönliche Angaben: Name, Abteilung, Rolle, Kontaktdaten.
  • Fachgebiete: Detaillierte Beschreibung der Expertise der Person.
  • Projekte und Erfahrungen: Auflistung relevanter Projekte, in denen die Person involviert war.
  • Verbindungen zu anderen Wissensträgern: Hinweise auf Personen, mit denen die Person zusammengearbeitet hat oder deren Wissen sich ergänzt.
  • Verfügbarkeit: Informationen darüber, wie und wann die Person kontaktiert werden kann.

🚀 Inbetriebnahme:

  1. Daten erfassen: Erfasse alle relevanten Informationen zu den Wissensträgern innerhalb der Organisation.
  2. Karten erstellen: Erstelle individuelle Wissensträgerkarten für jede relevante Person.
  3. Verknüpfungen herstellen: Verknüpfe die Wissensträgerkarten mit anderen relevanten Wissensmanagement-Tools oder Datenbanken.
  4. Einführung und Schulung: Schule Mitarbeitende darin, wie sie Wissensträgerkarten verwenden und bei Bedarf darauf zugreifen können.

⚙️ Bedienung:

  • Zugriff: Mitarbeitende können Wissensträgerkarten über die zentrale Wissensmanagement-Plattform durchsuchen.
  • Suchfunktionen: Nutzende können nach speziellen Fachgebieten, Erfahrungen oder Namen suchen, um den richtigen Experten zu finden.
  • Kontaktaufnahme: Die Karte enthält Kontaktinformationen, um die direkte Kommunikation mit dem Wissensträger zu ermöglichen.
  • Aktualisierung: Wissensträger sollten regelmäßig ihre Karte aktualisieren, um neue Projekte und Wissen hinzuzufügen.

🔄️ Wartung & Pflege:

  • Regelmäßige Updates: Die Karten sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass alle Informationen aktuell sind. Bei Personalveränderungen und neue Anforderungen sollten die Karten angepasst werden.
  • Überprüfung der Relevanz: Stelle sicher, dass veraltete oder nicht mehr benötigte Karten entfernt werden, um das Verzeichnis aktuell zu halten.
  • Schulungen: Führe Schulungen durch, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter wissen, wie sie Wissensträgerkarten effizient nutzen können.

🌟 Expertentipps:

  1. Details sind entscheidend: Je detaillierter die Informationen in einer Wissensträgerkarte sind, desto hilfreicher ist sie für die Nutzer. Beschreibe die Expertise und Erfahrungen so genau wie möglich.
  2. Farbliche Visualisierung: Verwende eine farbliche Abgrenzung der Kompetenzbereiche für bessere Übersichtlichkeit
  3. Verknüpfungen aufbauen: Fördere die Vernetzung von Wissensträgern, indem du auf der Karte Verbindungen zu anderen Experten oder Projekten aufzeigen und Verlinkungen zu E-Mail-Programmen für die schnelle Kontaktaufnahme hinzufügen.
  4. Aktualität sicherstellen: Wissensträgerkarten verlieren ihre Nützlichkeit, wenn die Informationen veraltet sind. Setze regelmäßig Erinnerungen, damit die Karten gepflegt werden.
  5. Interaktivität fördern: Lasse die Wissensträger selbst ihre Karten pflegen und erweitern. Dies steigert die Akzeptanz und sorgt dafür, dass die Daten authentisch und vollständig sind.
  6. Integration mit anderen Tools: Integriere Wissensträgerkarten mit anderen Wissensmanagement-Tools, wie Wikis oder Projektmanagement-Systemen, um einen umfassenden Überblick zu gewährleisten.

📝 Beispiel für eine Wissensträgerkarte

WissensträgerNamePositionFachgebietErfahrungsjahreVerfügbare RessourcenKontakt
1Max MüllerSenior Software EngineerWebentwicklung8– Schulungenmax.mueller@firma.de
2Anna SchmidtProjektmanagerAgile Methoden5– Workshopsanna.schmidt@firma.de
3Peter BeckerDatenanalystDatenbankmanagement6– Dokumentationenpeter.becker@firma.de
4Lisa WagnerUX/UI DesignerBenutzererfahrung4– Design-Toolslisa.wagner@firma.de

Erläuterung der Spalten

  • Wissensträger: Eine fortlaufende Nummerierung der Mitarbeitenden.
  • Name: Der Name des Mitarbeitenden.
  • Position: Die aktuelle Position im Unternehmen.
  • Fachgebiet: Das spezifische Fachgebiet oder die Expertise des Mitarbeitenden.
  • Erfahrungsjahre: Die Anzahl der Jahre, die der Mitarbeitende in diesem Fachgebiet tätig ist.
  • Verfügbare Ressourcen: Schulungen, Workshops oder andere Ressourcen, die der Mitarbeitenden anbieten kann.
  • Kontakt: Die E-Mail-Adresse oder andere Kontaktinformationen, um den Mitarbeitenden zu erreichen.

Mindmap der Wissensträgerkarte

Wissensträgerkarte

├── Wissensträger
│ ├── Max Müller
│ │ ├── Position: Senior Software Engineer
│ │ ├── Fachgebiet: Webentwicklung
│ │ ├── Erfahrungsjahre: 8
│ │ ├── Verfügbare Ressourcen: Schulungen
│ │ └── Kontakt: max.mueller@firma.de
│ │
│ ├── Anna Schmidt
│ │ ├── Position: Projektmanager
│ │ ├── Fachgebiet: Agile Methoden
│ │ ├── Erfahrungsjahre: 5
│ │ ├── Verfügbare Ressourcen: Workshops
│ │ └── Kontakt: anna.schmidt@firma.de
│ │
│ ├── Peter Becker
│ │ ├── Position: Datenanalyst
│ │ ├── Fachgebiet: Datenbankmanagement
│ │ ├── Erfahrungsjahre: 6
│ │ ├── Verfügbare Ressourcen: Dokumentationen
│ │ └── Kontakt: peter.becker@firma.de
│ │
│ └── Lisa Wagner
│ ├── Position: UX/UI Designer
│ ├── Fachgebiet: Benutzererfahrung
│ ├── Erfahrungsjahre: 4
│ ├── Verfügbare Ressourcen: Design-Tools
│ └── Kontakt: lisa.wagner@firma.de