📌 Allgemeine Hinweise
Eine Folksonomie ist eine Form der informellen Klassifikation, die es Nutzenden ermöglicht, Inhalte durch Tags oder Schlagwörter zu kategorisieren. Sie fördert die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch in Organisationen, indem sie eine benutzerfreundliche Möglichkeit bietet, Informationen zu organisieren und zu finden.
🎯 Bestimmungsgemäße Verwendung
Folksonomien werden verwendet, um:
- Inhalte in digitalen Umgebungen zu klassifizieren.
- Den Wissensaustausch zwischen Mitarbeitern zu fördern.
- Die Auffindbarkeit von Informationen zu verbessern.
- Eine dynamische und anpassbare Struktur für Wissensmanagement zu schaffen.
ℹ️ Hintergrundinformationen zu dem Werkzeug
Folksonomien entstanden mit der Zunahme von Web 2.0-Technologien und sozialen Medien. Sie basieren auf dem Prinzip, dass Nutzer selbstständig Tags vergeben, die dann zur Kategorisierung von Inhalten verwendet werden. Dies steht im Gegensatz zu traditionellen Taxonomien, die von Experten erstellt werden und keine festen Hierarchien vorgeben. Stattdessen spiegeln sie die Sprache, Sichtweisen und Prioritäten der Nutzenden wider. Folksonomien sind flexibel und können sich schnell an neue Informationen und Nutzerbedürfnisse anpassen
🔁 Welche Werkzeuge alternativ verwendet werden können
- Taxonomie: Feste hierarchische Klassifikationen, die von Experten erstellt werden.
- Thesaurus: Kontrollierte Schlagwortlisten mit Synonym-Beziehungen.
- Ontologien: Komplexere Wissensstrukturen, die Beziehungen zwischen Begriffen definieren. Sie sind formale, semantische Modelle mit definierten Relationen.
🔧 Welche anderen Werkzeuge unterstützen können
- Suchmaschinen: Unterstützen die Auffindbarkeit von Informationen, die durch Folksonomien organisiert sind.
- Text-Mining-Tools zur automatischen Verschlagwortung.
- Wissensmanagement-Systeme (Wiki, DMS, Intranet).
👥 Benötigte Personen
- Wissensmanager: Verantwortlich für die Implementierung und Pflege von Folksonomien.
- IT-Team: Technische Unterstützung bei der Implementierung von Softwarelösungen.
- Anwendende: taggen Inhalte und klassifizieren.
⏱️ Dauer
- Einführung: wenige Wochen (Pilotphase möglich).
- Nutzung: dauerhaft, da das System mit jeder Tagging-Aktion wächst.
🗂️ Benötigtes Material
- Ein digitales System mit Tagging-Funktion (Wiki, DMS, Intranet-Tool).
- Leitfaden für Tagging-Regeln.
- Evtl. Startliste mit Kernbegriffen.
🧩 Gerätebeschreibung / Bauplan
- Kernelemente: Inhalte (Dokumente), Schlagwörter (Tags), Verknüpfung (Tagging).
- Darstellung: Tag-Cloud, Trefferlisten, Filteroptionen.
- Speicherung: Datenbank mit Items, Tags und Benutzerzuordnungen.
🚀 Inbetriebnahme
- Software auswählen: Wähle ein geeignetes Wissensmanagement-Tool.
- Installation: Installiere die Software auf den Servern.
- Schulung: Schule die Mitarbeitenden im Umgang mit dem Tagging-System.
- Testphase: Führe eine Testphase durch, um die Funktionalität zu überprüfen.
⚙️ Bedienung
- Tagging: Mitarbeitende fügen Tags zu Inhalten hinzu, um diese zu kategorisieren.
- Suche: Nutzende können Inhalte über die Suchfunktion anhand von Tags finden.
- Überprüfung: Regelmäßige Überprüfung der Tags auf Relevanz und Aktualität.
🔄️ Wartung & Pflege
- Regelmäßige Updates:Software auf dem neuesten Stand halten.
- Dublettenkontrolle: Regelmäßige Prüfung auf Dubletten und Synonyme.
- Korrektur: Regelmäßige Überprüfung auf Synonyme, Tippfehler und überflüssige Tags.
🌟 Expertentipps
- Einheitliche Schreibweise (z. B. alles klein).
- Kombination mit festen Taxonomien möglich.
- Schlagworte hervorheben, die mehrfach genutzt werden (Tagcloud)
- Förderung einer Kultur des Tagging, indem Anreize für Mitarbeitende geschaffen werden
- Einsatz von Analytics-Tools, um die Nutzung der Folksonomie zu überwachen und zu optimieren.
📝 Beispiel
Ein Unternehmen implementiert eine Folksonomie für seine interne Wissensdatenbank. Mitarbeiter taggen Dokumente mit Begriffen wie „Marketing“, „Vertrieb“ und „Produktentwicklung“. Dadurch können andere Mitarbeiter schnell relevante Informationen finden, die von ihren Kollegen kategorisiert wurden, was den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit fördert.

