Lernarena


📌 Allgemeine Hinweise:

Lernarenen sind strukturierte, interaktive Lernumgebungen innerhalb einer Organisation, in denen Mitarbeitnde aktiv ihr Wissen teilen, erweitern und gemeinsam neue Lösungen entwickeln. Sie basieren auf dem Konzept des „Lernens durch Handeln“ und fördern den Wissensaustausch sowie die Zusammenarbeit in einer informellen, aber fokussierten Atmosphäre. Lernarenen sind ein wirksames Werkzeug im Wissensmanagement, da sie den informellen Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen Mitarbeitern fördern.


🎯 Bestimmungsgemäße Verwendung:

Lernarenen werden verwendet, um:

  • Wissen und Erfahrungen in einem offenen und kollaborativen Umfeld zu teilen.
  • Innovative Lösungen für spezifische Herausforderungen zu entwickeln.
  • Best Practices zu identifizieren und zu verbreiten.
  • Die Zusammenarbeit und den Teamgeist innerhalb der Organisation zu stärken.

ℹ️ Hintergrundinformationen zu dem Werkzeug:

Das Konzept der Lernarena geht auf die Idee zurück, dass Lernen nicht nur in formalen Schulungen stattfindet, sondern auch durch den direkten Austausch und die gemeinsame Lösung von praktischen Problemen. Dabei bewegen sich die Lernenden zwischen verschiedenen Stationen, die jeweils einen Aspekt des Lernthemas beleuchten. Sie kombinieren Methoden des selbstorganisierten Lernens, kollaborativen Arbeitens und erfahrungsorientierten Wissenstransfers. Dabei wird der Wissensaustausch über Hierarchiegrenzen hinweg gefördert und gleichzeitig die Eigenverantwortung der Lernenden gestärkt.


🔁 Welche Werkzeuge alternativ verwendet werden können:

  1. Wissensdatenbanken (z. B. Confluence, MS SharePoint): Zentrale Sammelstellen für dokumentiertes Wissen, jedoch weniger interaktiv als Lernarenen.
  2. Webinare und Online-Kurse: Formale Lernformate, die weniger interaktive und gemeinschaftliche Problemlösungsprozesse fördern.
  3. Mentoring-Programme: Eins-zu-eins-Lernbeziehungen, die gezielt Wissen vermitteln, aber weniger auf Gruppenlernen und den Austausch von Ideen fokussiert sind.
  4. Communities of Practice: Fachlicher Austausch in Gruppen mit unterschiedlichen Experten und Anwendern zu einem Themengebiet.

🔧 Welche anderen Werkzeuge unterstützen können:

  1. Kollaborationsplattformen (z. B. Microsoft Teams, Slack): Ermöglichen den Austausch und die Diskussion in Echtzeit.
  2. Projektmanagement-Tools (z. B. Jira, Asana, MS Planner): Fördern die gemeinsame Arbeit an konkreten Aufgaben und unterstützen die kontinuierliche Reflexion und Wissensintegration.
  3. Wikis und interne Foren: Stellen eine Plattform für den langfristigen Austausch von Wissen und Erfahrungen zur Verfügung.
  4. Digitale Whiteboards (z. B. Miro, Murial): zur Visualisierung des Lernmaterials und Förderung von Gruppenarbeit.

👥 Benötigte Personen:

  • Moderation / Facilitatoren: Personen, die die Lernarena leiten, Themen vorgeben und den Austausch strukturieren.
  • Teilnehmende: Mitarbeitende aus verschiedenen Fachbereichen, die ihr Wissen teilen und neue Erkenntnisse gewinnen möchten.
  • Wissensmanager: Zuständig für die Dokumentation und Strukturierung des gewonnenen Wissens.
  • Fachliche Experten: Können spezifisches Wissen und tiefere Einblicke zu speziellen Themen beisteuern.

⏱️Dauer:

Lernarenen können einmalig für ein bestimmtes Thema oder kontinuierlich über längere Zeiträume hinweg durchgeführt werden. Die Dauer variiert je nach Zielsetzung, von kurzen interaktiven Sessions von 1-2 Stunden bis hin zu langfristigen Lernprozessen über mehrere Monate.


🗂️ Benötigtes Material:

  • Räumlichkeiten: Digitale Plattform oder physischer Raum mit ausreichend Platz für mehrere Stationen.
  • Moderationsmaterial: Flipcharts, Whiteboards, Karten, Marker, Post-Its für interaktive Diskussionen und Ideenfindungen.
  • Technische Ausstattung: Bei virtuellen Lernarenen werden Tools wie Videokonferenzsoftware, Bildschirmfreigabe und Kollaborationstools benötigt.
  • Dokumentationsvorlagen: Formatvorlagen zur strukturierten Erfassung der gewonnenen Erkenntnisse, z.B. Protokolle oder Ergebnisberichte.

🧩 Gerätebeschreibung / Bauplan:

Eine Lernarena besteht aus mehreren Stationen, die unterschiedliche Aspekte eines Themas behandeln.

  • Jede Station = eine Methode oder Perspektive (z. B. Theoriestation, Fallbeispiel, Praxisaufgabe, Diskussionsecke).
  • Lernende bewegen sich frei zwischen den Stationen.
  • Ergebnisse werden dokumentiert und in einer gemeinsamen Abschlussrunde zusammengeführt.

🚀 Inbetriebnahme:

  1. Zieldefinition: Bestimme das spezifische Ziel der Lernarena (z.B. Lösung eines Problems, Sammlung von Ideen, Wissensaustausch zu einem neuen Thema).
  2. Stationen planen: Plane die einzelnen Statinen und statte diese mit passenden Materialien aus.
  3. Moderation und Strukturierung: Bereite den Ablauf vor und lege Themen fest, um eine effiziente Interaktion zu gewährleisten.
  4. Technische Infrastruktur: Richte die notwendige technische Infrastruktur ein.
  5. Teilnehmende einladen: Identifiziere geeignete Teilnehmende, die mit ihrer Expertise und ihren Erfahrungen zur Diskussion und Problemlösung beitragen können.
  6. Erstellung eines Wissensarchivs: Stelle sicher, dass die Ergebnisse und das neu erlangte Wissen dokumentiert werden.

⚙️ Bedienung:

  1. Einführung der Lernarena: Die Moderation führt in das Thema ein, erläutert die Lernziele und den Ablauf der Lernaren.
  2. Durchführung: die Tilnehmenden bewegen sich eigenständig zwischen den Stationen. An jeder Station bearbeiten sie Aufgaben, diskutieren, tauschen Wissen aus und dokumentieren Ergebnisse.
  3. Dokumentation und Auswertung: Am Ende der Lernarena werden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt und dokumentiert.

🔄️ Wartung & Pflege:

  • Dokumentation überprüfen: Stelle sicher, dass alle relevanten Ergebnisse erfasst und leicht zugänglich sind.
  • Regelmäßige Updates: Lernarenen sollten kontinuierlich stattfinden, um neuen Themen und Herausforderungen gerecht zu werden.
  • Feedback einholen: Nach jeder Lernarena sollte Feedback von den Teilnehmern eingeholt werden, um den Prozess und die Struktur kontinuierlich zu verbessern.
  • Integration in die Praxis: Stelle den Transfer in den Arbeitsalltag durch Reflexion und Follow-ups sicher.

🌟 Expertentipps:

  • Offene Atmosphäre schaffen: Fördere eine Kultur des offenen Austausches, in der der Fokus auf gegenseitiges Lernen gelegt wird, und alle Ideen willkommen sind und respektiert werden.
  • Kreativität fördern: Gestalte die Lernarena so, dass alle Teilnehmenden aktiv mitdenken und Ideen einbringen können. Der Einsatz von Methoden wie Brainstorming oder Design Thinking kann dabei hilfreich sein.
  • Vielfalt nutzen: Nutze vielfältige Lernmethoden, um unterschiedliche Lerntypen anzusprechen.
  • Verlängerung der Lernarena: Eine einmalige Lernarena kann wertvoll sein, aber langfristig muss das Gelernte in den Arbeitsalltag integriert werden. Überlege dir, wie ihr das Ergebnis weiterverfolgen könnt.
  • Dokumentation ist entscheidend: Achte darauf, dass alle wichtigen Erkenntnisse aus der Lernarena dokumentiert und an die relevanten Personen weitergegeben werden, um den Wissensaustausch zu maximieren.

📝 Lernarena: Wissensmanagement entdecken und anwenden

Zielgruppe: Mitarbeitende, Studierende oder Führungskräfte, die die Grundlagen des Wissensmanagements verstehen und praktisch anwenden wollen.

Lernziele:

  • Verständnis der Grundbegriffe und Modelle im Wissensmanagement
  • Reflexion der Bedeutung von Wissen im eigenen Arbeitskontext
  • Kennenlernen von Werkzeugen und Methoden des Wissensmanagements
  • Praktische Anwendung in Fallbeispielen

Aufbau der Lernarena

Die Lernarena besteht aus fünf Stationen, die in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden können. Jede Station dauert ca. 20–30 Minuten.


Station 1: Wissensmanagement-Grundlagen (Theorie-Corner)

  • Material: Poster, Kurztexte, Erklärvideos
  • Aufgabe:
    1. Lies/Schau dir die Grundlagen zu Daten – Information – Wissen an.
    2. Erarbeite die Unterschiede zwischen explizitem und implizitem Wissen.
    3. Markiere auf einem Flipchart, wo in deinem Arbeitsalltag diese Wissensarten vorkommen.

Station 2: Werkzeugkiste Wissensmanagement

  • Material: Karten mit Methoden (z. B. Lessons Learned, Wissenslandkarten, soziale Netzwerke, Storytelling, Communities of Practice)
  • Aufgabe:
    1. Wähle 2 Methoden aus der Karteikarten-Sammlung.
    2. Diskutiere in Kleingruppen: Wo könnten diese Methoden in eurem Arbeitsumfeld hilfreich sein?
    3. Notiert Chancen und Grenzen auf Moderationskarten.

Station 3: Fallbeispiel „Wissen verloren – und dann?“

  • Material: Ein realitätsnahes Fallbeispiel (z. B. „Ein Schlüsselmitarbeiter verlässt die Firma und nimmt sein Wissen mit“).
  • Aufgabe:
    1. Analysiere, welche Probleme im Unternehmen durch Wissensverlust entstehen.
    2. Entwickle Lösungsvorschläge mithilfe der zuvor kennengelernten Methoden.
    3. Präsentiert eure Ergebnisse kurz für die anderen Gruppen.

Station 4: Digitale Tools in Aktion

  • Material: Laptop/Tablet mit Zugang zu Tools (z. B. Wiki, internes soziales Netzwerk, MS Teams, Miro-Board)
  • Aufgabe:
    1. Teste die Funktionen des bereitgestellten Tools.
    2. Versuche, eine kleine Wissenssammlung zu erstellen (z. B. Tipps für neue Mitarbeitende).
    3. Diskutiere, wie dieses Tool in deinem Unternehmen eingesetzt werden könnte.

Station 5: Wissenstransfer durch Storytelling

  • Material: Moderationskarten, ggf. Audio-/Videoaufnahmegerät
  • Aufgabe:
    1. Denke an eine Situation, in der du durch Erfahrung etwas Wichtiges gelernt hast.
    2. Erzähle deine Geschichte in 2–3 Minuten deiner Gruppe.
    3. Reflektiert gemeinsam: Welche Lerninhalte lassen sich aus dieser Geschichte ableiten?

Abschlussrunde (Arena-Mitte)

Alle Gruppen kommen zusammen:

  • Austausch der wichtigsten Erkenntnisse aus den Stationen.
  • Gemeinsames Sammeln von „Best Practices“ für erfolgreiches Wissensmanagement.
  • Reflexion: Was nehme ich für meinen eigenen Arbeitskontext mit?