Walt-Disney-Methode


📌 Allgemeine Hinweise:

Die Walt-Disney-Methode ist eine Kreativitätstechnik, die von Walt Disney inspiriert wurde. Sie fördert das systematische Durchdenken von Ideen und Lösungen aus unterschiedlichen Perspektiven und durchläuft drei Phasen: die der Träumer-, Realist- und Kritiker-Rolle. Diese Methode wird vor allem genutzt, um innovative Ideen zu entwickeln, Entscheidungen zu treffen und neue Projekte zu starten. Durch die Wechsel der Perspektiven wird sichergestellt, dass ein ausgewogenes Ergebnis erzielt wird, das sowohl kreative Visionen als auch umsetzbare Lösungen und realistische Einschätzungen umfasst.


🎯 Bestimmungsgemäße Verwendung:

Die Walt-Disney-Methode wird genutzt, um neue Ideen zu entwickeln, Herausforderungen zu bewältigen und Lösungen aus verschiedenen Perspektiven zu evaluieren. Besonders in kreativen Prozessen und Teams wird sie eingesetzt, um innovative Lösungen zu finden und sicherzustellen, dass diese sowohl praktikabel als auch zukunftsorientiert sind. Sie hilft, den Fokus von Problemen zu weiten, ohne die Umsetzbarkeit zu vernachlässigen, und bietet einen strukturierten Ansatz zur Ideenfindung.


ℹ️ Hintergrundinformationen zu dem Werkzeug:

Die Methode wurde durch den kreativen Denkprozess von Walt Disney entwickelt, der es verstand, kreative Visionen mit realistischen Planungen zu verbinden. Disney soll während der Entwicklung seiner Filme und Themenparks eine Methode verwendet haben, bei der er in unterschiedlichen Phasen verschiedene Rollen einnahm, um aus verschiedenen Perspektiven zu denken. Diese drei Denkrollen – der Träumer, der Realist und der Kritiker – sind der Kern der Methode, um Ideen zu entwickeln, zu konkretisieren und ihre Machbarkeit zu bewerten.
Die Methode wird heute in vielen Bereichen wie Produktentwicklung, Innovationsmanagement, Teamarbeit und Projektplanung eingesetzt.


🔁 Welche Werkzeuge alternativ verwendet werden können:

  • Brainstorming: Eine Methode zur freien Ideenfindung, bei der keine Perspektivenwechsel stattfinden, jedoch keine so strukturierte Herangehensweise wie bei der Walt-Disney-Methode geboten wird.
  • Mind Mapping: Hilft dabei, Ideen visuell zu strukturieren und Zusammenhänge darzustellen, jedoch fehlt die gezielte Rollenübernahme, um verschiedene Perspektiven zu evaluieren.
  • Sechs Denkhüte (de Bono): Bietet ein ähnliches Konzept der Perspektivenübernahme, jedoch ist die Walt-Disney-Methode stärker auf die spezifischen Rollen und Phasen fokussiert.
  • SWOT-Analyse: Eine Methode zur Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, aber sie bietet nicht die gleiche kreative Denkrichtung und die Phasen zur Weiterentwicklung von Ideen.

🔧 Welche anderen Werkzeuge unterstützen können:

  • Andere Kreativitätstechniken (z. B. Brainstorming, Mind Mapping): Diese können zur Ideenfindung in der ersten Träumer-Phase helfen.
  • Projektmanagement-Tools (z. B. Asana, Trello): Diese Tools können genutzt werden, um die Ideen aus der Walt-Disney-Methode in konkrete Schritte und Aufgaben zu überführen.
  • Team-Diskussionsmethoden (z. B. Open Space, World Café): Diese Methoden können helfen, eine offene Atmosphäre zu schaffen, in der unterschiedliche Perspektiven leichter eingebracht werden können.
  • Kollbarotaions-Plattformen (z.B. Miro, Mural): Zur gemeinsamen Sammlung und Visualisierung von Ideen.

👥 Benötigte Personen:

  • Moderation: Eine Person, die den Prozess leitet, die einzelnen Phasen überwacht und sicherstellt, dass alle Teilnehmenden die verschiedenen Perspektiven richtig einnehmen.
  • Teilnehmende: Eine Gruppe von kreativen und problemlösungsorientierten Personen, die in der Lage sind, die verschiedenen Rollen zu übernehmen und aktiv an den Phasen der Methode mitzuarbeiten.

⏱️ Dauer:

  • Vorbereitung: 15-30 Minuten, um die Methode zu erklären und das Thema oder die Herausforderung zu definieren.
  • Durchführung: In der Regel 1-2 Stunden, um alle drei Phasen (Träumer, Realist, Kritiker) durchzuspielen.
  • Nachbereitung: 30-60 Minuten zur Auswertung und Auswahl der besten Lösung.

🗂️ Benötigtes Material:

  • Moderationsmaterial: Whiteboards, Flipcharts oder digitale Tools (z.B. Miro, Mural) zum Visualisieren der Ideen und Phasen.
  • Kreativmaterial: Haftnotizen, Marker oder digitale Notizen zur Sammlung und Strukturierung der Ideen.
  • Technologie: Bei virtuellen Meetings eine Plattform wie Zoom, Microsoft Teams oder ein digitales Kollaborationstool wie Miro, Mural oder Google Jamboard.

🧩 Gerätebeschreibung / Bauplan:

Die Methode besteht aus drei Phasen, die durch spezifische Rollen und Denkweisen charakterisiert sind:

  1. Träumer: In dieser Phase geht es darum, kreative, visionäre und unkonventionelle Ideen zu entwickeln. Es gibt keine Einschränkungen, und die Ideen dürfen groß und unrealistisch erscheinen.
  2. Realist: In dieser Phase wird überlegt, wie die Ideen konkret umgesetzt werden können. Praktische Überlegungen, Schritte und Ressourcen werden hier angesprochen.
  3. Kritiker: In der letzten Phase wird die Machbarkeit der Ideen kritisch hinterfragt. Risiken, mögliche Probleme und Hindernisse werden ermittelt und berücksichtigt.

Die Phasen können je nach Bedarf wiederholt oder vertieft werden, um verschiedene Blickwinkel zu integrieren.


🚀 Inbetriebnahme:

  1. Festlegung des Themas oder Problems: Zu Beginn wird das Thema oder Problem definiert, das in der Sitzung behandelt werden soll.
  2. Vorbereitung: Bereite die drei Rollenbereiche vor und erkläre ihre Bedeutung.
  3. Erklärung: Stelle sicher, dass alle Teilnehmenden mit der Methode vertraut sind.

⚙️ Bedienung:

  1. Einführung: Die Moderation klärt den Ablauf der Methode und stellt sicher, dass alle Teilnehmenden die Bedeutung der verschiedenen Denkrollen (Träumer, Realist, Kritiker) verstehen.
  2. Start mit der Träumer-Rolle: Alle Teilnehmenden denken ohne Einschränkungen nach, sammeln Ideen und denken groß.
  3. Wechsel zur Realisten-Rolle: Jetzt werden Ideen konkretisiert, umsetzbar gemacht und in konkrete Schritte unterteilt.
  4. Wechsel zur Kritiker-Rolle: Die Teilnehmenden hinterfragen nun kritisch, welche Hindernisse es bei der Umsetzung geben könnte und wie diese überwunden werden können.
  5. Reflexion und Auswahl: Die Ergebnisse der drei Phasen werden gesammelt, bewertet und die vielversprechendsten Lösungen ausgewählt.

🔄️ Wartung & Pflege:

  • Ergebnisse dokumentieren: Die besten Ideen und Lösungen sollten dokumentiert und in einem System festgehalten werden, um später darauf zurückzugreifen.
  • Reflexion und Feedback: Nach der Anwendung der Methode sollte eine Reflexion darüber stattfinden, welche Phasen gut funktioniert haben, und was verbessert werden kann.
  • Anpassung an neue Projekte: Die Methode kann in verschiedenen Kontexten immer wieder angewendet werden. Anpassungen an die spezifischen Anforderungen des Projektes sind möglich.

🌟 Expertentipps:

  • Rollen strikt einhalten: Um die Methode erfolgreich anzuwenden, sollten die Teilnehmenden strikt in ihren Rollen bleiben und sich während der jeweiligen Phasen auf die jeweilige Denkweise konzentrieren.
  • Zeitmanagement beachten: Jede Phase sollte genügend Zeit erhalten, aber auch nicht überzogen werden. Eine ausgewogene Zeitverteilung zwischen den Phasen ist wichtig.
  • Räumlichkeiten: Weise jeder Rolle einen eigenen Raum oder Bereich zu, um den Perspektivwechsel zu erleichtern.
  • Protokollierung und Visualisierung: Nutze visuelle Hilfsmittel, um die Ideen und Ergebnisse in jeder Phase festzuhalten. Das erleichtert den Überblick und hilft bei der Entscheidungsfindung.

📝 Beispiel: Walt-Disney-Methode zum Thema „Wissenstransfer

😍 Träumer-Phase

  • Entwicklung einer KI-gestützten „Wissens-Brille“, die Mitarbeitende sofortigen Zugriff auf relevantes Unternehmenswissen ermöglicht.
  • Schaffung eines virtuellen „Wissens-Universums“, in dem Mitarbeitende als Avatare interagieren und Wissen spielerisch austauschen.
  • Einrichtung von „Wissens-Cafés“ in jedem Stockwerk, wo Experten und Neulinge in entspannter Atmosphäre Erfahrungen teilen.

🙂 Realist-Phase

  • Implementierung einer benutzerfreundlichen Wissensdatenbank mit Suchfunktion und regelmäßigen Updates.
  • Organisation von monatlichen Wissensaustausch-Workshops zu spezifischen Themen.
  • Einführung eines Mentoring-Programms, bei dem erfahrene Mitarbeitende Neueinsteigende begleiten.

🤔 Kritiker-Phase

  • Bedenken bezüglich des Zeitaufwands für die Pflege der Wissensdatenbank.
  • Frage nach der Messbarkeit des Erfolgs der Wissenstransfer-Maßnahmen.
  • Risiko, dass einige Mitarbeitende ihr Wissen aus Angst vor Ersetzbarkeit zurückhalten könnten.

Nach dieser ersten Runde könnte der Prozess iterativ fortgesetzt werden, um die Ideen weiter zu verfeinern und praktikable Lösungen für den Wissenstransfer zu entwickeln