Edison-Prinzip


📌 Allgemeine Hinweise:

Das Edison-Prinzip ist ein kreativer Ansatz, der sich auf das Finden von Lösungen durch kontinuierliches Experimentieren und Ausprobieren stützt. Es basiert auf der Philosophie von Thomas Edison, der dafür bekannt war, nicht bei Rückschlägen aufzugeben, sondern diese als wertvolle Lernmöglichkeiten zu betrachten. Im Kontext des Wissensmanagements bedeutet das Prinzip, dass durch wiederholtes Testen und Anpassen Lösungen und Innovationen entstehen. Es fördert eine Kultur der offenen Fehlerkultur und des iterativen Lernens.


🎯 Bestimmungsgemäße Verwendung:

Das Edison-Prinzip wird verwendet, um:

  • Neue Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen zu entwickeln.
  • Kreative Ideen praktisch zu testen und zu verbessern.
  • Innovationen systematisch und schrittweise voranzubringen.
  • Implizites Wissen (Erfahrungswissen) in explizites Wissen (dokumentiertes Wissen) zu überführen.

ℹ️ Hintergrundinformationen zu dem Werkzeug:

Das Edison-Prinzip wurde von Dr. Jens-Uwe Meyer und Henryk Mioskowski entwickelt, um Unternehmen bei der systematischen Ideenentwicklung zu unterstützen. Es basiert auf der Überzeugung, dass man kein Genie sein muss, um bahnbrechende Ideen zu entwickeln, sondern dass ein strukturiertes Vorgehen entscheidend ist.

Das Prinzip geht auf Thomas Edison zurück, der bekannt dafür war, dass er hunderte von Versuchen unternahm, um eine funktionierende Glühbirne zu entwickeln. Seine Philosophie war, dass jeder Misserfolg ein Schritt näher an der Lösung sei. Übertragen auf das Wissensmanagement bedeutet dies, dass Fehler als wertvolle Informationen betrachtet werden, die helfen, das Wissen zu erweitern und innovative Lösungen zu finden. Der Fokus liegt auf kontinuierlichem Testen und Anpassen, anstatt auf einer sofort perfekten Lösung.


🔁 Welche Werkzeuge alternativ verwendet werden können:

  • Klassisches Brainstorming: Eine Technik zur Ideenfindung, die es Teams ermöglicht, schnell viele verschiedene Lösungen zu entwickeln, bevor die beste Lösung ausgewählt wird.
  • Design Thinking: Eine nutzerzentrierte Methode zur Lösung von Problemen, die stark auf Empathie, Experimentieren und Iteration setzt.
  • SCAMPER: eine Methode, um bestehende Prozesse, Produkte oder Ideen weiterzuentwickeln.
  • Agile Methoden: Besonders Scrum und Kanban fördern eine iterative Herangehensweise, bei der Lösungen in kleinen Schritten entwickelt werden, um nach jeder Iteration Feedback zu erhalten und sich anzupassen.

🔧 Welche anderen Werkzeuge unterstützen können:

  • Prototyping-Tools: Digitale Werkzeuge, mit denen schnell Modelle oder Prototypen von Lösungen erstellt werden können, um Ideen zu testen (z. B. InVision, Figma).
  • Wissensdatenbanken (z. B. Confluence, MS SharePoint): Eine zentrale Sammlung von Wissen, die alle iterativen Lernprozesse und Erkenntnisse dokumentiert.
  • Collaborative Tools (wie Slack, Microsoft Teams): Diese Tools fördern die Zusammenarbeit und den Austausch von Ideen, was den kreativen Prozess unterstützt.

👥 Benötigte Personen:

  • Projektteam mit unterschiedlichen Fachrichtungen
  • Moderation / Wissensmanager, die Erfahrungen dokumentieren
  • Führungskräfte, die eine Fehlerkultur unterstützen
  • Anwender, die Feedback geben

⏱️ Dauer:

  • Kurzfristig: Kleine Tests oder Prototypen können in Stunden oder Tagen durchgeführt werden.
  • Langfristig: Ganze Innovationszyklen können Wochen bis Monate dauern.
  • Wichtig: Dauer ist nicht vorhersagbar, da der Prozess auf vielen Versuchen basiert.

🗂️ Benötigtes Material:

  • Digitale Werkzeuge für die Zusammenarbeit und Dokumentation (z. B. OneNote, , Confluence)
  • Software für Prototyping oder Modellentwicklung
  • Zeit und Ressourcen für wiederholte Tests und Iterationen
  • Ein Team, das bereit ist, Fehler zu akzeptieren und daraus zu lernen

🧩 Gerätebeschreibung / Bauplan:

Das Edison-Prinzip ist ein iterativer Kreislauf:

  1. Problem definieren – klare Fragestellung formulieren.
  2. Hypothese bilden – Annahme oder Idee entwickeln.
  3. Experiment/Versuch starten – Hypothese testen.
  4. Ergebnis analysieren – funktioniert die Idee?
  5. Dokumentation – Erfahrungen festhalten.
  6. Iteration – auf Basis der Erkenntnisse den nächsten Versuch starten.

Dieser Zyklus wird wiederholt, bis eine tragfähige Lösung gefunden ist.


🚀 Inbetriebnahme:

  1. Problem festlegen: Definiere das Problem oder die Herausforderung klar.
  2. Teilnehmende auswählen: Wähle Teilnehmende aus und lade sie ein.
  3. Vorbereitung: Bereite den Arbeitsbereich vor und stelle alle benötigten Materialien bereit.

⚙️ Bedienung:

  1. Teilnehmende einführen: Stelle sicher, dass alle Teilnehmende mit dem Edison-Prinzip vertraut sind.
  2. Erste Hypothese/Idee auswählen: Lege eine erste Hypothese fest und starte den Versuchs-Zyklus
  3. Ideen sammeln: Teammitglieder bringen ihre Ideen ein.
  4. Kombinieren von Ideen: Durch Diskussion und Zusammenarbeit werden Ideen kombiniert.
  5. Prototyping: Entwicklung von Prototypen basierend auf den kombinierten Ideen.
  6. Analyse: Die Prototypen werden analyisiert. Positive Eigenschaften und Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert.
  7. Dokumentation: Positive und negative Eigenschaften, sowie alle weiteren Erkenntnisse werden dokumentiert.
  8. Iteration: Der nächste Versuchszyklus wird gestartet-

🔄️ Wartung & Pflege:

  • Regelmäßige Anpassung: Der Lernprozess sollte kontinuierlich gepflegt und angepasst werden. Fehlschläge sind keine Misserfolge, sondern Teil des Wachstumsprozesses.
  • Dokumentation: Halte alle gesammelten Daten und Erfahrungen in einer zugänglichen Form fest, um sie für zukünftige Projekte zu verwenden.
  • Überprüfung: Überprüfe regelmäßig die gesammelten Erkenntnisse und passe die Methodik bei Bedarf an.

🌟 Expertentipps:

  • Offene Kultur fördern: Fördere eine offene und wertschätzende Atmosphäre während des gesamten Prozesses.
  • Akzeptiere Fehler: Fehler sind ein unvermeidlicher Bestandteil des Prozesses und bieten wertvolle Einsichten.
  • Iteriere schnell: Statt eine perfekte Lösung von Anfang an zu erwarten, sollten schnelle Iterationen und Tests durchgeführt werden, um schnell auf neue Informationen zu reagieren.
  • Visualisierung: Nutze visuelle Hilfsmittel, um Ideen und Prototypen zu präsentieren und zu diskutieren.
  • Kollaborations-Tools nutzen: Die Zusammenarbeit und das Teilen von Ideen innerhalb des Teams fördern den Innovationsprozess und helfen, neue Lösungen zu entwickeln.
  • Flexibel bleiben: Sei bereit, die Richtung zu ändern, wenn die Tests neue Informationen oder bessere Ansätze liefern.

📝Beispiel: Edison-Prinzip zu Kunden-Feedback-Systemen

Ein Unternehmen möchte ein neues Kunden-Feedback-System entwickeln.

  1. Hypothese: Ein einfaches Online-Formular reicht aus.
    • Versuch: Formular wird getestet → Kunden füllen es nur selten aus.
  2. Nächste Hypothese: Gamification-Elemente erhöhen die Teilnahme.
    • Versuch: Bewertungssystem mit Sternen wird eingebaut → Beteiligung steigt, aber Feedback bleibt oberflächlich.
  3. Weitere Hypothese: Direkter Chat mit Servicemitarbeitern bringt bessere Ergebnisse.
    • Versuch: Live-Chat eingeführt → Kunden geben detailliertes Feedback, Qualität steigt.

Nach mehreren Iterationen steht die beste Lösung fest. Das Unternehmen hat gleichzeitig gelernt, was Kunden motiviert..


📄 Formular: Edison-Prinzip


1. Problemstellung

➡️ Welche Herausforderung wollen wir lösen?


2. Hypothese

➡️ Welche Annahme oder Idee wollen wir testen?


3. Versuch / Experiment

  • Vorgehen: ___________________________
  • Verantwortliche Personen: ____________
  • Benötigtes Material / Ressourcen: _____

4. Ergebnis

  • Was ist passiert?
  • Welche Beobachtungen haben wir gemacht?

5. Erkenntnisse

  • Was haben wir gelernt?
  • Welche Annahmen haben sich bestätigt / widerlegt?

6. Dokumentation

  • Wo wird das Ergebnis festgehalten? (z. B. Wiki, Protokoll, Lessons Learned)

7. Nächster Schritt

➡️ Welche neue Hypothese / welches neue Experiment ergibt sich daraus?


8. Unterstützende Werkzeuge

(z. B. Brainstorming, Prototyping, Wissensdatenbank, Lessons Learned)