SCAMPER


📌 Allgemeine Hinweise:

Die SCAMPER-Methode ist ein kreatives Denkwerkzeug, das häufig verwendet wird, um bestehende Prozesse, Produkte oder Ideen weiterzuentwickeln. SCAMPER ist ein Akronym, das aus den Begriffen Substitute (Substituieren), Combine (Kombinieren), Adapt (Anpassen), Modify (Modifizieren), Put to another use (Putzen), Eliminate (Eliminieren), und Reverse (Umkehren) besteht. Diese Methode fördert innovatives Denken, indem sie unterschiedliche Perspektiven auf bestehende Wissensressourcen oder Prozesse einnimmt.


🎯 Bestimmungsgemäße Verwendung:

SCAMPER wird eingesetzt, zur

  • Verbesserung bestehender Produkte oder Dienstleistungen.
  • Entwicklung neuer Ideen und Lösungen.
  • Innovationsförderung in Unternehmen.
  • Kreative Problemlösung.

ℹ️ Hintergrundinformationen zu dem Werkzeug:

Die SCAMPER-Methode basiert auf kreativen Techniken des „konstruktiven Fragens“ und wurde ursprünglich von Bob Eberle systematisiert und basiert auf den Grundlagen des Brainstormings von Alex Osborn. SCAMPER ist eine strukturierte Technik, die darauf abzielt, bestehendes Wissen, Prozesse oder Systeme durch systematische Veränderung zu optimieren oder neu zu gestalten. Die Methode fördert systematisches und reflektiertes Denken und hilft Teams, Lösungen zu entwickeln, die anders und möglicherweise effizienter sind.


🔁 Welche Werkzeuge alternativ verwendet werden können:

  • Brainstorming: Eine freiere und weniger strukturierte Methode zur Ideenfindung.
  • Mind Mapping: Zur Visualisierung von Ideen und deren Zusammenhängen.
  • Design Thinking: Ein nutzerzentrierter Ansatz zur Problemlösung, der starke Interaktivität und Empathie fordert.
  • Denkhüte nach De Bono: Eine Kreativitätstechnik bei der mehrere Personen jeweils eine unterschiedliche Sichtweise einnehmen.
  • Edison-Prinzip: Eine kreative Methode,  die auf das Finden von Lösungen durch kontinuierliches Experimentieren und Ausprobieren stützt.

🔧 Welche anderen Werkzeuge unterstützen können:

  • Digitale Whiteboardes (z. B. Miro oder Mural): zur gemeinsamen Visualisierung von Ideen.
  • Wissensdatenbanken (z. B. Confluence oder MS SharePoint): Unterstützt das Sammeln und Organisieren von Wissen.
  • Collaboration Tools (z. B. Slack, Microsoft Teams): Fördern den Wissensaustausch und die Kommunikation innerhalb von Teams.
  • Innovation Management Software: Hilft dabei, Ideen zu sammeln und zu verfolgen, welche SCAMPER-basierte Ansätze umsetzbar sind.

👥 Benötigte Personen:

SCAMPER kann alleine oder mit mehreren Personen in einer Gruppe durchgeführt werden.

  • Teammitglieder: Personen, die in der Problemlösung involviert sind, wie Mitarbeitende, Führungskräfte oder externe Experten.
  • Moderation oder Facilitator: Falls das SCAMPER-Tool in einem Teamworkshop verwendet wird, können Moderatoren den Prozess anleiten.

⏱️ Dauer:

  • Die Anwendung der SCAMPER-Methode kann je nach Komplexität des Problems und Anzahl der beteiligten Personen zwischen 1 Stunde bis 1 Tag variieren. Für umfangreiche Analysen oder größere Projekte ist eine längere Dauer sinnvoll.

🗂️ Benötigtes Material:

  • Whiteboard/Flipchart oder digitales Board: Für die Visualisierung von Ideen und den Austausch von Gedanken.
  • Karten oder Notizen: Für die Strukturierung der einzelnen SCAMPER-Fragen.
  • Moderationskarten oder Post-its: Für das Sammeln von Ideen, um später eine Diskussion zu führen.
  • Projektionsgerät/Beamer (optional): Wenn digitale Präsentationen erforderlich sind.

🧩 Gerätebeschreibung / Bauplan:

Die SCAMPER-Methode besteht aus sieben Prinzipien, die durch das Akronym SCAMPER dargestellt werden:

  • Substitute (Ersetzen)
  • Combine (Kombinieren)
  • Adapt (Anpassen)
  • Modify (Modifizieren)
  • Put to another use (Anders nutzen)
  • Eliminate (Eliminieren)
  • Reverse (Umkehren)

🚀 Inbetriebnahme:

  1. Vorbereitung: Stelle sicher, dass alle Teilnehmende die Grundprinzipien der SCAMPER-Methode kennen und die Problemstellung klar definiert ist.
  2. Arbeitsumgebung schaffen: Sorge für eine offene und kreative Umgebung, in der Ideen ohne Bewertungen geäußert werden können.
  3. SCAMPER-Fragen einführen: Erkläre jede der sieben SCAMPER-Fragen und stelle sicher, dass die Teilnehmenden wissen, wie sie diese auf das aktuelle Problem anwenden können.

⚙️ Bedienung:

  1. Substitute (Ersetzen): Überlege, was im aktuellen Prozess oder Produkt ersetzt werden könnte.
  2. Combine (Kombinieren): Denke darüber nach, wie bestehende Prozesse oder Ideen kombiniert werden können, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
  3. Adapt (Anpassen): Überlege, welche Aspekte des aktuellen Systems an andere erfolgreich umgesetzte Prozesse oder Systeme angepasst werden können.
  4. Modify (Modifzieren): Welche Teile des Prozesses oder Produkts könnten verändert oder modifiziert werden, um bessere Ergebnisse zu erzielen?
  5. Put to another use (Anders nutzen): Wie könnte das Wissen oder die Ressource anders genutzt werden, um einen anderen Nutzen zu erzielen?
  6. Eliminate (Eliminieren): Welche Teile des Prozesses könnten entfernt oder gestrichen werden, ohne das Endergebnis zu beeinträchtigen?
  7. Reverse (Umkehren): Was würde passieren, wenn du die Reihenfolge der Prozesse oder Schritte umkehren oder neu anordnen würdest?

🔄️ Wartung & Pflege:

  • Überprüfung: Prüfe regelmäßig die Ergebnisse und passe die Methode an neue Herausforderungen an.
  • Dokumentation: Dokumentiere die Ideen und Ergebnisse zur weiteren Nutzung.
  • Schulungen: Schule die Mitarbeitenden in der Anwendung der SCAMPER-Methode.

🌟 Expertentipps:

  • Reihenfolge mixen: Beginne mit der Frage, die für das spezifische Problem am relevantesten ist. Die Reihenfolge der Fragen muss nicht strikt eingehalten werden.
  • Offene Kultur fördern: Förderr eine Atmosphäre der Offenheit, um kreative Ideen zu fördern. Vermeide es, Ideen sofort zu bewerten.
  • Dokumentation: Dokumentiere alle Ideen und prüfe regelmäßig, welche von ihnen weiterverfolgt und in die Unternehmensstrategie integriert werden können.
  • Prioritäten setzen: Priorisiere die generierten Ideen nach ihrer Umsetzbarkeit und Wichtigkeit.

📝 Beispiel: SCAMPER

Thema: Verbesserung eines internen Wissensmanagementsystems

**S**ubstitute (Ersetzen):

  • **Frage:** Welche Komponenten des aktuellen Wissensmanagementsystems könnten durch neue Technologien oder Tools ersetzt werden?
  • **Idee:** Ersetze herkömmliche Wiki-Plattformen durch eine künstliche Intelligenz-gestützte Suchmaschine, um Informationen schneller zu finden.

**C**ombine (Kombinieren):

  • **Frage:** Wie können verschiedene Wissensmanagement-Tools kombiniert werden, um den Informationsfluss zu verbessern?
  • **Idee:** Integriere das interne Wiki mit einem Projektmanagement-Tool, um relevante Informationen direkt im Projektkontext abrufbar zu machen.

**A**dapt (Anpassen):

  • **Frage:** Welche bewährten Wissensmanagement-Strategien aus anderen Bereichen könnten auf das eigene Unternehmen angewendet werden?
  • **Idee:** Übernehme die erfolgreiche Gamification-Strategie eines anderen Unternehmens, um die Mitarbeiterbeteiligung im Wissensmanagement zu erhöhen.

**M**odify (Modifizieren):

  • **Frage:** Wie können bestehende Wissensmanagement-Prozesse modifiziert werden, um sie effizienter zu gestalten?
  • **Idee:** Verkürze die Dokumentationsprozesse durch Vorlagen und automatisierte Berichterstellung.

**P**ut to another use (Anders nutzen):

  • **Frage:** Gibt es alternative Anwendungsbereiche für bestehende Wissensmanagement-Tools?
  • **Idee:** Nutze die interne Wiki-Plattform auch für die Kundenkommunikation, um Kunden besser über Produkte und Dienstleistungen zu informieren.

**E**liminate (Eliminieren):

  • **Frage:** Welche Komponenten des Wissensmanagementsystems sind überflüssig und könnten eliminiert werden?
  • **Idee:** Entferne redundante Informationen und vereinfache die Struktur der Wissensdatenbank, um die Suche zu beschleunigen.

**R**everse (Umkehren):

  • **Frage:** Wie könnte das Wissensmanagementsystem umgekehrt oder andersherum betrachtet werden?
  • **Idee:** Stelle die Frage, ob das Wissensmanagement nicht von den Mitarbeitenden aus initiiert werden sollte, anstatt von der Führungsebene. Fördere eine Bottom-up-Strategie, um die Mitarbeitenden stärker in den Prozess einzubinden.