Reverse Mentoring

📌 Allgemeine Hinweise

Reverse Mentoring ist eine Methode des Wissenstransfers, bei der jüngere oder weniger erfahrene Mitarbeitende als Mentor:innen für ältere oder erfahrenere Kolleg:innen fungieren. Ziel ist es, neues Wissen (z. B. Digitalisierung, Social Media, moderne Tools) an erfahrene Führungskräfte oder Senior-Mitarbeitende weiterzugeben, während diese im Gegenzug ihre Erfahrung einbringen können.


🎯 Bestimmungsgemäße Verwendung

Reverse Mentoring wird eingesetzt, zur

  • Förderung des digitalen und kulturellen Wandels in Organisationen.
  • Verbesserung von Führungskompetenzen durch neue Perspektiven.
  • Wissensweitergabe von Jung zu Alt (z. B. technologische Trends, moderne Arbeitsmethoden).
  • Aufbau einer offenen, lernenden Unternehmenskultur.

ℹ️ Hintergrundinformationen zu dem Werkzeug

Während beim traditionellen Mentoring erfahrene Mitarbeitende ihr Wissen weitergeben, ist beim Reverse Mentoring die Rollenverteilung umgekehrt: „Digital Natives“ coachen erfahrene Kolleg:innen. Das Format entstand in den 1990er-Jahren im Zuge der Digitalisierung und adressiert die Herausforderungen des schnellen technologischen Wandels. Ältere Mitarbeitende profitieren von aktuellen Kompetenzen der jüngeren Generation. Jüngere erhalten gleichzeitig Einblicke in Management- und Führungsaufgaben. Diese Methode wurde u. a. von Jack Welch (ehem. CEO General Electric) populär gemacht, um Führungskräften das Internet näherzubringen. Sie stärkt Innovationskraft, fördert Perspektivwechsel und baut Hierarchiebarrieren ab.


🔁 Welche Werkzeuge alternativ verwendet werden können

  • Traditionelles Mentoring: Wo erfahrene Mitarbeitende jüngere Kollegen anleiten.
  • Altersgemischte Teams: Verschiedene Generationen, die gemeinsam in einem Team arbeiten und gegenseitig Fähigkeiten beibringen.
  • Communities of Practice: zum weiteren Aufbau von Fachexpertise.
  • Workshops & Schulungen: Strukturierte Trainings durch jüngere Experten, die spezifische Fähigkeiten vermitteln.

🔧 Welche anderen Werkzeuge unterstützen können

  • Blogs oder Podcasts: um die Erkenntnisse sichtbar zu machen.
  • Screencasts: um technische Inhalte nachhaltig zu erklären.
  • One Pager: um Ergebnisse des Austauschs zu dokumentieren.
  • Kollaborations-Tools (z. B. Slack, MS Teams): für Feedback und Austausch
  • HR-Tools: für Matching, Fortschrittsverfolgung und Evaluation
  • Feedback-Tools: Um Rückmeldungen zur Mentoring-Beziehung zu sammeln (z.B. Google Forms, SurveyMonkey).

👥 Benötigte Personen

  • 1 jüngere Mentor:in (z. B. Digital Native).
  • 1 erfahrene Mentee (z. B. Führungskraft oder Senior-Mitarbeitende).
  • Optional: Wissensmanager:in, HR-Fachkraft als Moderator:in.

⏱️ Dauer

  • Kurzfristig: einzelne Sitzungen (1–2 Stunden).
  • Langfristig: als regelmäßige Partnerschaft über mehrere Monate oder Jahre.
  • Die Dauer eines Reverse Mentoring-Programms kann variieren, beträgt jedoch in der Regel zwischen 3 bis 6 Monaten, mit regelmäßigen Treffen und Feedback-Runden.

🗂️ Benötigtes Material

  • Kommunikationsplattform (z. B. Teams, Zoom).
  • Themenagenda oder Leitfaden.
  • Dokumentationsmöglichkeit (Wiki, Protokoll, One Pager).
  • Schulungsmaterialien: Ressourcen zur Unterstützung des Wissensaustauschs.

🧩 Gerätebeschreibung / Bauplan

  1. Definition von Zielen: Welche Themen sollen vermittelt werden? (z. B. KI, Social Media, agile Methoden).
  2. Auswahl von Tandems: Jüngere Mentor:innen und erfahrene Mentees werden passend gematcht.
  3. Strukturierung: Regelmäßige Treffen (z. B. monatlich).
  4. Feedback-Runden: Gegenseitiger Austausch zur Verbesserung.

🚀 Inbetriebnahme

  1. Programmstruktur festlegen: Definiere die Ziele und den Ablauf des Reverse Mentoring-Programms.
  2. Mentoren und Mentees auswählen: Wähle geeignete Mitarbeiter aus, die an dem Programm teilnehmen möchten.
  3. Kick-off-Meeting: Organisiere ein erstes Treffen, um die Teilnehmer vorzustellen, und um Erwartungen, Ziele und den Ablauf zu besprechen.
  4. Rahemnbedingungen: Kläre Gesprächsregeln, Vertraulichkeit und Kommunikationswege.
  5. Ressourcen bereitstellen: Stelle die notwendigen Materialien und Technologien zur Verfügung.

⚙️ Bedienung

  1. Termine: Regelmäßige und strukturierte Treffen (persönlich/digital)
  2. Mentoring: Praxisnahe Erklärungen, Demos oder gemeinsames Ausprobieren (z.B. Social Media, Apps, New Work)
  3. Feedback: Feedbackrunden, Fragen & Antworten
  4. Dokumentation: Dokumentation wichtiger Lernerfahrungen

🔄️ Wartung & Pflege

  • Regelmäßige Evaluierung: Erfüllt das Tandem seine Ziele?
  • Anpassung Themen: Themenagenda laufend anpassen (z. B. neue Technologien einbeziehen).
  • Quick Wins: Erfolge kommunizieren, um Akzeptanz im Unternehmen zu stärken.
  • Bei Bedarf: Austausch der Tandems oder Ergänzung durch Gruppen-Workshops zu Reverse Mentoring allgemein.

🌟 Expertentipps

  • Vertrauenskultur: Fördere eine offene Kommunikationskultur, in der alle Teilnehmenden ihre Ideen und Bedenken äußern können.
  • Erwartungen klären: Klare Rollen und Erwartungen zu Beginn festlegen.
  • Schulung der Mentoren: Jüngere Mentor:innen sollten didaktisch unterstützt werden, um ihr Wissen verständlich zu vermitteln.

📝 Beispiele

Beispiel für Reverse Mentoring im Unternehmen

  • Ziel: Führungskräfte werden durch junge Mitarbeitende im Umgang mit Social Media und modernen Tools geschult.
  • Ablauf: 6 Monate, Treffen alle 2 Wochen à 60 Minuten (persönlich und digital)
  • Tandem: Marketing-Trainee (Mentorin) & Vertriebsleiter (Mentee)
  • Praxis: Gemeinsame Einrichtung eines LinkedIn-Profils, Einführung in aktuelle Kommunikationsplattformen, Diskussion zu Generationenverständnis am Arbeitsplatz
  • Ergebnis: Führungskraft kommuniziert souverän auf digitalen Kanälen, beide erweitern ihr Verständnis füreinander, neues Know-how wird im Team multipliziert